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Abstieg mit Hinternissen

Das es auch auf einer vermeintlich leichten Tour zu unvorhergesehenen Zwischenfällen kommen kann zeigt folgender Bericht!

Auf der soeben beschrieben Route bestiegen wir das kleine Furkahorn, weil wir aber noch nach Kristallen suchen wollten, wählten wir für den Abstieg eine andere Route.

Auf der Suche nach eben diesen Kristallen, welche man in diesem Gebiet finden kann, stiessen wir auf einen älteren Mann. Völlig ausser Atem gab er uns zu verstehen, dass er sich beim Abstieg verirrt hätte und erneut aufsteigen musste, weil ein Felsband ein weiterkommen verhinderte. Wir nahmen uns des alten Mannes an und führten ihn wieder auf den markierten Bergpfad zurück. Unterwegs bat er uns, einen kleinen Moment zu warten, um ein Foto zu machen. Der kleine Moment dauerte sage und schreibe über eine Viertelstunde, für ein einziges Foto. Als wir den markierten Bergweg erreichten, bedankte sich "Özi", welcher übrigens in Belgien zu Hause ist, sichtlich erleichtert  bei uns. Wir waren nun etwas von unserer Route abgekommen, schliesslich wollten wir ja noch einige Kristalle finden, und diese liegen ja nun wirklich nicht auf den markierten Wegen herum. Unsere neu gewählte Route führte uns nun über ein steiles Schneefeld, auf welchem wir absteigen wollten. Zuerst wollten wir einfach auf unseren Jacken eine Rutschpartie unternehmen. Ich erachtete dies allerdings als zu gefährlich, weil das Schneefeld eher zu steil war und am Ende in einer Geröllhalde endete. Dies erwies sich im Nachhinein, als teilweise Richtige Entscheidung, besser wäre es allerdings gewesen, das Schneefeld gar nicht erst zu betreten, sondern zu umgehen! Es stellte sich nämlich heraus, dass es sich um ein mit etwas Neuschnee bedecktes Firnfeld handelte. Als wir dies bemerkten, war es allerdings schon zu spät, meine Kollegin verlor den Halt und rutschte unkontrolliert in Richtung Geröllhalde. Da ich unterhalb von Ihr war, versuchte ich sie zu bremsen. Dies gelang aber nur bedingt, denn danach verlor ich ebenfalls meinen Halt, und wir sausten nun gemeinsam etwa dreissig Meter das Firnfeld herunter. Zusammen konnten wir jedoch, so gut es ging unseren Sturz etwas bremsen, und doch noch einigermassen kontrolliert im Geröll auffangen. Mit einigen kleinen Schürfwunden und einem tüchtigen Schrecken in den Gliedern, kamen wir noch gut davon. Mein Sohn Mike (8 Jahre alt) war ebenfalls mit von der Partie und verhielt sich in dieser Situation äusserst vorbildlich, er blieb ganz ruhig, im weniger steilen Firnfeld stehen und befolgte, ohne in Panik zu geraten unsere Anweisungen. Um eine Erfahrung reicher und mit einigen schönen Kristallen im Rucksack, setzten wir unseren Abstieg ohne weitere Zwischenfälle fort. Nur Mike fing an zu streiken, er wäre zu müde um weiter zu gehen. Erst jetzt viel mir auf, dass Mike's Rucksack prallvoll war, und er Mühe hatte ihn zu tragen. Mike hatte so viele Steine in seinen Rucksack gepackt, das sein Gewicht weitaus schwerer war, als bei meinem Rucksack. Als ich ihn dann von seine Last befreite, konnte er plötzlich wieder springen, wie ein junges Rehlein. Danach hatte aber ich nun plötzlich etwas mehr Mühe, das Tempo zu halten.